Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
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Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
 

Bamberg - Kaiserdom



Besonderheiten am Dominneren
 
Verkündigung am Georgschor Propheten am Georgschor Propheten am Georgschor Beim Betreten des Doms durch eine der beiden Ostpforten fallen sofort die Georgschorschranken ins Auge, die den östlichen Chor - im Gegensatz zum Peterschor im Westen - einrahmen. Sie zeigen reichliche Bauplastiken aus der Bauzeit des Eckbertdomes: Zunächst sind hierbei die Platten zu nennen, die reliefartig die Propheten (im Süden) und die Apostel (im Norden) zeigen. Dazu kommt eine Platte mit der Verkündigung und eine mit dem Erzengel Michael. An den Apostelplatten haben sich noch Reste der ursprünglichen Vergoldung und polychromen Bemalung erhalten.
Der Peterschor hingegen zeigt weniger Skulpturen, denn vielmehr Bemalung der Blendarkaturen, wohl gegen 1240. Konkret sind Maria und die Apostel dargestellt.

Auch weitere Wandmalereien aus dem Inneren des Bamberger Doms stammen aus dem Mittelalter, so beispielsweise ein Erzengel Michael mit Judas Thaddäus und Simon, die ursprünglich zu einem Altar von 1363 gehören.

Die Gestühle beider Chöre (jeweils aus Eichenholz) sind im Kern noch mittelalterlich: Die Hochsitzreihen des Georgenchorgestühls Anfang des 14. Jahrhunderts, die Niedersitze 1370; das Peterschorgestühl aus dem ausgehenden 14. Jahrhundert. Beide Gestühle zeigen deutliche Verzierungen, zum Teil jedoch barock oder regotisierend.

Originalfigur der Synagoga am Bamberger Dom Originalfigur der Ecclesia am Bamberger DomAus dem Figurenprogramm im Inneren des Domes ist besonders das vom Fürstenportal stammende Paar der Ecclesia und der Synagoga hevorzuheben, die christlichen und jüdischen Glaubem im mittelalterlichen Weltbild relativieren. Zwei modische und für die 1. Hälfte des 13. Jhdts. attraktive Damen werden zur Veranschaulichung mit verschiedenen Attributen ausgestattet - Ecclesia mit einer Krone und einem hier fehlenden Zepter, Synagoga mit einem Blindentuch und einem gebrochenen Stab.

Auch die originalen Figuren Abrahams und des Engels mit der Posaune befinden sich im Dominneren.

Bamberger Reiter (ca. 1230) Bamberger Reiter (ca. 1230), Detailansicht Zu den bekanntesten Figuren des Bamberger Doms zählt die Monumentalplastik des Bamberger Reiters, der ältesten erhaltenen Skulptur eines Reiters aus dem Mittelalter. Es ist unklar, wer dargestellt werden soll - die Deutungen favorisieren den hl. Stephan von Ungarn (bedingt durch die Bamberger Beziehungen zu Ungarn unter Heinrich II und Bischof Eckbert) oder Kaiser Konstantin.

Weitere Figuren aus dem Umkreis des Reiters sind die Heimsuchungsgruppe mit Maria und Elisabeth, die Tumbafigur Clemens II, der hl. Dionysius und der Engel mit der Dornenkrone, mit Resten der ursprünglichen Farbeinfassung.

Von herausragender Bedeutung ist das Grab Clemens II, das einzige Papstgrab nördlich der Alpen. Dabei handelt es sich um Reste eines hochmittelalterlichen Grabes um 1230. Die Tumba ist aus Marmor gefertigt, evtl. aus Kärnten. Die heutige Deckplatteninschrift stammt aus dem 16./17. Jahrhundert. Ein ursprünglicher Baldachinaufbau ist heute nicht mehr vorhanden - doch wird vermutet, dass der Grabanlage auch die vier Figuren der Adampforte ohne Adam und Eva sowie die Gruppe aus Dionysius und dem Engel zuzuordnen sind.

Detail des Kaisergrabes Detail des Kaisergrabes Kaisergrab Heinrichs und Kunigundes Ein weiteres "Highlight" jedes Besuchs ist das spätmittelalterliche marmorne Hochgrab des Stifterpaares, der Heiligen Heinrich II und Kunigunde. Das Werk stammt aus der Werkstatt T.Riemenschneiders und wurde wohl 1499 von Riemenschneider begonnen und 1513 vollendet. Die Figuren waren ursprünglichen golden gefasst. Die Reliefplatten der Tumba zeigen den Tod Heinrichs, den Unschuldsbeweis Kunigundes, das Pfennigwunder, die Steinheilung und die Seelenwägung.

Neben diesen beiden Hochgräbern enthält der Bamberger Dom eine ganze Reihe von Gräbern und Epitaphen der Bamberger (Fürst-)Bischöfe, darunter einige mittelalterliche.

Der Bamberger Dom enthält eine ganze Reihe hochinteressanter Altäre:
  • Mühlhausener Altar, Ende 15. Jahrhundert: Dieser Flügelaltar kommt 1888 aus Mühlhausen, Ldkr. Erlangen-Höchstadt, nach Bamberg. Er ist stark im Nürnberger Stil gehalten.
  • Retabelartiger Aufbau mit verschiedenen Holzfiguren: bambergische Anna (Ende 15. Jhdt.), Sebastian (um 1500, Umkreis Riemenschneider), bambergischer Stephanus (um 1500), Reliefs mit den heiligen Jungfrauen (nürnbergisch, um 1500/10), Heinrich (um 1520/25, Meister von Rabenden)
  • Kirchgattendorfer Altar: ca. 1520; 1919 für den Dom erworben
  • Marienaltar von Veit Stoß 1520-23: Ursprünglich für die Karmelitenkirche in Nürnberg angefertigter Holaltarretabel, allerdings nicht mehr in der originalen Zusammenstellung. Der Altar kommt 1543 zur Oberen Pfarre in Bamberg (der er noch gehört) und wird seit 1937 im Dom ausgestellt. Es ist bereits für 1523-25 belegt, dass der Altar ohne polychrome Fassung ausgeführt wird, was vermutlich auf den Wunsch Veit Stoß' selbst zurück zu führen ist. Ursprünglich muss man ihn sich wohl eher honigfarben mit einigen ausgeführten farblichen Elementen (z.B. an den Lippen) vorstellen.
  • Kreuzgruppe von Justus Glesker 1648/49, goldgefasstes Lindenholz
  • Georgenchoralter 1836/37 unter Friedrich von Gärtner
  • Petersaltar von Stipes 1837

Hinweis: Für Quellen zu dieser Seite sei auf die allgemeinen Quellen zu den Streifzügen verwiesen.


Stand 28.12.2016 22:30:33 Uhr

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