Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
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Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
 

Tuchproduktion in Nürnberg



Entwicklung der Leinen- und Mischgewebeproduktion in Nürnberg

Im Gegensatz zum Aufschwung der Tuchproduktion in Nürnberg entwickelt sich die einträgliche Barchentproduktion im Nürnberg des 15. Jhdts. nur schleppend, während die Leineweberei ein wichtiges Zentrum in Nürnberg hat.

Die erste Erwähnung der Leineweber als expliziter Berufsstand findet sich 1301-1313. Die Barchentweber hingegen begegnen uns erst ab 1486 und werden ab 1488 durch die Ansiedlung von schwäbischen Barchentwebern gefördert. 1492 plant der Rat die weitere Ankurblung der Leinwandproduktion.

Letztlich bleibt es aber bei einem Verhältnis von drei Webstühlen für Leinwand zu einem für Barchent auch weiterhin bei der Dominanz der Leineweberei, nun aber in der Hand der Barchentweber. Die reinen Leineweber existieren weiterhin neben den Barchentwebern, weben aber vor allem für die Bürger der Stadt Nürnberg, da sie nicht an der Beschau für den Export teilnehmen dürfen. Hier handelt es sich offenbar noch um reine „Hausweber“, die ihre Stoffe in Heimarbeit produzieren.

Ab dem 16. Jhdt. beginnen die Barchentweber damit, ihre Stoffe selbst zu färben. Gleichzeitig ist nach dem Mittelalter eine Vermischung beider Berufsgruppen (doppelte Meisterbriefe) zu beobachten.

Als Besonderheit begegnen uns ab 1447 die sog. Deckweber als Spezialisierung der Leineweber. Diese Handwerker sind spezialisiert auf die Herstellung von Decken (Fuß- und Bettdecken), aber auch Teppiche und Zierstickereien obliegen diesem Berufsstand. Zudem dürfen sie daneben auch die wollenen Einschläge für Decken fertigen.

Ab 1486 bildet sich parallel zur Entstehung der Barchentweber das Handwerk der Schwarzfärber oder Leinwandfärber in Nürnberg, die die Färbung von Leinwand bzw. Barchent übernehmen und sich gegenüber den Schön- bzw. Wollfärbern abgrenzen. Hauptfarbe ist laut Quellen hierbei wohl vor allem Schwarz. Bereits in den 1490ern übernehmen sie zusätzlich als Mangmeister das Mangeln des fertigen Stoffes.

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