Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
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Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
 

Franken im Hochmittelalter



Adel im hochmittelalterlichen Franken

Konnte sich als einzige Familie das Geschlecht der Staufer tatsächlich im Laufe des Hochmittelalters beträchtlichen Einfluss in Franken verschaffen, so lohnt es sich dennoch, einen Blick auf die weiteren Familien zu werfen, deren Wirken Franken geprägt haben:
□ Die Popponen/Babenberger, zunächst in der Babenberger Fehde geschwächt, können sich einen gewisse Hausmacht auf dem Gebiet des Bistums Bamberg zulegen und besetzen zeitweise mit wichtigen Vertretern den Bischofsstuhl zu Bamberg.
□ Die Grafen von Schweinfurt – deren Beziehung zu den Babenbergern angenommen wird, aber unklar ist - werden in Folge der Niederschlagung des Nordgauaufstandes 1003 durch die Gründung des Bistums Bamberg 1009 deutlich geschwächt. Der Restbesitz geht mit dem Aussterben der männlichen Linie 1057 engültig verloren.
□ Die Grafen von Andechs (bzw. Andechs-Meranien) beerben 1057 die Schweinfurter und bauen eine beeindruckende Kette von Besitzungen in Oberfranken auf, so dass das Aussterben der Linie 1248 einen bedeutenden Einschnitt für die Region darstellt. Zu ihren Besitzungen zählen die Plassenburg, die Giechburg, die Städte Niesten, Lichtenfels, Kulmbach, Bayreuth, Scheßlitz, Weismain und eine Reihe von Klostervogteien. Zudem besetzen sie ab 1177 mehrfach den Stuhl des Bamberger Bischofs. Nach dem Aussterben werden die umfangreichen Besitzungen unter dem Hochstift Bamberg, den Grafen von Truhendingen, den Grafen von Orlamünde und den Burggrafen von Nürnberg u.a. aufgeteilt.
□ Die Grafen von Abenberg stellen bis ins 12. Jhdt. die Hochstiftsvögte von Bamberg, die Grafen im Radenzgau, im Rangau und mehrere Klostervogteien. Als Hauskloster dient die Zisterze Heilbronn. 1200 stirbt die Linie aus.
□ Die Henneberger stellen ab 1138 die Burggrafen zu Würzburg, 1102-67 die Hochstiftvogtei und einen Bischof. Nach dem Machtverlust durch die Goldene Freiheit splittern sie in mehrere kleinere Linien auf.
□ Auf den Aufstieg und Fall der Comburg-Rothenburger wurde bereits eingegangen.
□ Weitere Adelsgeschlechter mit Grafschaften in Franken sind u,a. die Grafen von Wertheim, Rieneck, Weikersheim-Hohenlohe, Castell, Oettingen, Truhendingen und Grögling-Hirschberg.
Wappen der (Hohen-)Zollern im Scheiblerschen Wappenbuch 1450-1480□ Durch das Aussterben der wichtigsten Familien wird schließlich der Weg für die später in Franken bedeutendste Familie geebnet: Die Zollern. Diese stellen die Burggrafen zu Nürnberg, beerben die Abenberger und Cadolzburger, teilweise die Andechs-Meranier und später 1340 die Grafen von Orlamünde.

Weitere edelfreie Geschlechter mit Bedeutung für Franken bleiben ohne Grafentitel. Dazu gehören die Herren von Endsee, von Grumbach-Rothenfels und die in der Forschung vielbeachteten Herren von Schlüsselberg. Dennoch ist die Quellenlage gerade für diese kleineren Geschlechter in Franken eher schlaglichtartig.

Noch schwieriger stellt sich die Bedeutung der Ministerialität und des niederen Adels in Franken dar. Klar ist jedoch, dass diese in den staufischen Besitzungen eine bedeutende Rolle spielen. Bekannt sind u.a. die Nürnberger Reichsbeutigler, die Truchsesse und Reichsküchenmeister zu Rothenburg, die legendären Reichsmarschälle von Pappenheim, die Reichsschenke von Schüpf-Klingenberg-Prozellen. Aus den wenigen Quellen, zu denen das Pappenheimer Urbar des 13. Jhdts. gehört, geht hervor, dass dieser Stand und damit die ihn besetzenden Familien gerade im Franken des 13. Jhdts. ihre Position festigen können.

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