Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
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Foracheim 1248- Alltagsleben im mittelalterlichen Regnitztal
 

Franken im Frühmittelalter



Vom Rand zur Mitte

Auf der großen politischen Bühne kommt es im 9.Jhdt. zur Entstehung des ostfränkischen Reiches, v.a. mit den Stammesgebieten u.a. der Bayern, Sachsen und Schwaben. Franken als Teil dieses Reiches hingegen ist für diese Phase nicht als Stammesgebiet, sondern lediglich negativ, also als Restprodukt greifbar und tritt fortan in den Quellen regelmäßig als „Francia orientalis“ auf, um es vom westlichen Kernland zu unterscheiden.
Nun erhält es – vor allem die Region um Würzburg und das Grabfeld nördlich der Stadt - auch stärkere Aufmerksamkeit seitens der Könige, die neben der Einrichtung einer Reihe von Königshöfen und Klöstern konsequent in die innere Politik Frankens eingreifen, indem sie eine räumlich alternierende Vergabe von Grafschaften an alteingesessene und linksrheinische Familien vornehmen, um auf diesem Weg eine lokale Überhöhung der Machtkonzentration zu vermeiden. Dennoch bleibt der Kontakt zwischen der „Francia orientalis“ und dem linksrheinischen Kernland weiterhin generell eher lose. Franken fungiert in erster Linie als Transit- und Grenzland und ist in sich stark zerfasert. Die Anlage der Fossa Carolina und die Einrichtung einer Kette von Königshöfen und Pfalzen bereits unter Karl dem Großen unterstreicht diese Aspekte.

Im späten 9. Jhdt. herum eskaliert der Konflikt zwischen den alteingesessenen Popponen und Babenbergern im nordöstlichen Franken einerseits und den von Westen her eingewanderten Konradinern andererseits, was nach der Intervention Arnulf von Kärntens letztlich in der „Babenberger Fehde“ gipfelt. Eben dieser König ist es auch, der Franken aus dem Schatten hervorbringt, indem er viel in der Region aufhält.

Die Konradiner gehen aus der Babenberger Fehde derart gestärkt hervor, dass sie in den Königswahlen 911 und 918 als Vertreter aller Franken auftreten können und sich ab der erfolgreichen Wahl Konrads I wieder stärker nach Westen orientieren. Mit dem Aussterben des Geschlechts und dem Königtum eines Liudolfingers verschwindet jedoch auch dieses Verständnis wieder – und im Gegensatz zu anderen Regionen bildet sich letztlich kein Stammesherzogtum heraus, da keine lokale Machtkonzentration auftritt.
Kurzzeitig steht Franken also im Mittelpunkt des Reiches, kann diese Position aber auf Dauer nicht halten. Jedoch bildet diese Episode die Grundlage für die Rolle Frankens im Hochmittelalter als königsnahe Region ohne starken regionalen Machthaber – und damit Rückhalt für den König.

Stand 27.04.2009 22:58:51 Uhr

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